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Lügen – gar nicht so schlecht wie ihr Ruf

Sind Lügen immer schlecht?

Beim Wort Lüge haben wir meistens eine Vorstellung von etwas Schlechtem, denn meistens ist uns gar nicht bewusst, dass wir – bis zu 200 mal pro Tag – ständig kleine Lügen erzählen. Schon am Morgen beginnen wir die Unwahrtheit zu sagen, beispielsweise auf die Frage „wie hast du geschlafen?“. Übermüdet von einer schlaflosen Nacht, haben wir meistens nicht wirklich Lust im Detail zu erklären, warum wir nicht geschlafen haben und antworten deshalb schlicht und einfach mit „gut“, um keine weiteren Fragen beantworten zu müssen. Weiter geht es beim Frühstück, auf dem Schulweg und in der Schule. Zum Beispiel bei den Hausaufgaben sagen die meisten eher „ich hatte keine Zeit“ oder „ich wusste nicht wie“ und nicht, „ich hatte schlichtweg keinen Bock dazu“.

Lügen können Konflikte vermeiden und Menschen aufmuntern

Man sollte nicht lügen. Das wird uns schon als kleines Kind gelehrt. Doch manchmal sind Lügen notwendig oder zumindest können sie einen aufheitern.

Kleinen Kindern erzählt man vom Osterhasen oder vom „Samichlaus“.  Irgendwann, wenn man älter wird und gemerkt hat, dass keine von diesen Figuren existiert, fragt man sich vielleicht, „warum wurde mir diese Lüge erzählt?“. Vergessen geht, dass wir alle als kleines Kind schon Tage vor Ostern kribbelig waren und uns riesig auf das versteckte „Osternästli“ gefreut haben. Und alle, die vom Samichlaus besucht wurden, sollten wissen, wie ungeduldig man durch das Haus gelaufen war, als es draussen immer dunkler wurde. Und als dann endlich der Samichlaus kam! Ist diese Lüge wirklich schlecht? Keineswegs, denn sie erfreut kleine Kinder!

Beispiel: A rempelt im Bus aus Versehen B an. A entschuldigt sich. B sagt „kein Problem“, obwohl der Stoss ziemlich schmerzhaft war und B A ziemlich rücksichtslos findet. Nichts weiteres geschieht. Hätte B gesagt: „Alter pass mal auf, du rücksichtsloser Idiot!“, wäre womöglich ein Streit ausgebrochen.

Lügen können zu Konflikten führen

Dass Lügen eher Konflikte auslösen, ist uns mehr bewusst, als dass Lügen einen positiven Zweck haben können. Aber Tatsache ist, dass ziemlich viele Streitereien durch Lügen verursacht werden. Ein Ehestreit, Zickereien oder in der Familie: Wenn Lügen jemandem Schaden zufügen oder auch nur die Wahrheit – welche nicht ans Licht kommen sollte – verstecken, kommt das selten gut. Da wäre es angebrachter, die Wahrheit zu sagen und eine Lösung durch aufrichtige Kommunikation zu finden.

Arten von Lügen

Es gibt weisse, graue, schwarze und rote Lügen.

Weisse Lüge: Der Belogene profitiert. Es ist eine feine, selbstlose Lüge, bei der ich einen Schaden in Kauf nehme, um jemand anderem zu helfen.

Graue Lüge: Der Lügner und der Belogene profitieren.

Schwarze Lügen: Der Lügner profitiert. Obwohl wir schuldig sind, weisen wir jeden Vorwurf von uns.

Rote Lüge: Niemand profitiert. Die niedrigste Art des Lügens. Hier geht es um Rache und Zerstörung, mitunter ohne Rücksicht auf den eigenen Schaden.

 

Zwanghaftes Lügen (Pseudologia Phantastica)

Zwanghaftes Lügen ist eine psychische Störung (Ausprägung einer Persönlichkeitsstörung). Der Lügner empfindet keine Schuldgefühle.

Alle Menschen lügen.

Das stimmt nicht. Authistische Menschen, etwa solche mit Asperger-Syndrom haben das Konzept vom Lügen nicht verstanden. Sie sind immer ehrlich und nehmen auch uns beim Wort.

 

Meret, Lara und Julia

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