Für den Forschungsauftrag „Mémoire – Vergiss mich nicht“ haben wir BesucherInnen im Museum zum Thema befragt. Folgend unsere Erfahrungen aus den Gesprächen.
Interessiert es mich, ob ich in Erinnerung bleibe?
Unsere Erwartungen zu dieser Frage waren verschieden. J. 21j. meinte „Nein, dass wird die meisten nicht interessieren.“, damit hatte sie im Gegensatz zu den anderen zwei Forschungsmitgliedern L. 17j. und A. 24j. recht. Deren Vermutung war „Ja, wer viel erlebt, schafft viele Erinnerungen, nicht bloss für sich selbst“.
Unsere Umfrage ergab eindeutig, ob man in Erinnerung bleibt ist den Leuten egal, schlussendlich ist es irrelevant, wie andere über einen denken, sowohl im als auch nach dem Leben.
Wie soll man mich in Erinnerung behalten?
Die Antworten zu dieser Frage unterschieden sich vor allem durch das Alter der befragten Personen. Kinder wollen für ihre Lieblingsdinge, -Beschäftigungen und ähnliches in Erinnerung bleiben, ein junger Bursche meinte „Man soll sich daran erinnern, dass ich Katzen mag“. Süss, nicht wahr? Ein älterer Herr hingegen meinte, er wolle als nichts spezifisches in Erinnerung bleiben, einfach als „Baum“, da er sich extra an einem Waldfriedhof in seinem Dorf einen Baum für seinen Ruheplatz besorgt hat und entsprechend mit diesem assoziiert werden will. Adoleszente und junge Erwachsene konnten sich nicht sofort einig werden, da sie für Dinge in Erinnerung behalten werden wollen, auf die sie noch hinarbeiten.
Daraus erschloss sich für uns: Kinder leben im Moment, Adoleszente und junge Erwachsene in der Zukunft und die ältere Gesellschaft hat schon genug erlebt, als dass es sie überhaupt noch interessieren muss.
Wenn mich nur eine Person/Personengruppe in Erinnerung behalten würde, wen würde ich mir wünschen?
Hier sind die Angaben unterschiedlich und doch gleich: Die Liebsten. Sei es die Oma, die kleine Schwester, Freunde und Familie, die Kinder. Wenn man sich jemand aussuchen müsste, liegt die Wahl einem auf der Zunge und das ist auch gut so.
Fazit
Im Endeffekt sind sich alle einig, selbst die Kleinsten. Was nach einem passiert, muss einen nicht interessieren, kann es ja vermutlich nicht und soll es auch nicht. Ist das schade? Nein, denn daraus ergibt sich, dass sich unsere Mitmenschen grösstenteils nicht um den Tod scheren, sondern viel mehr um das Leben.
In diesem Sinne – Carpe diem!